Mexiko VIII – Veracruz

Eigentlich wollten wir ja nach Baja California, aber nach einigen Abwägungen haben wir uns dann entschieden wider zurück ins Herzen Mexikos zu fliegen. Nämlich nach Oaxaca. Von vielen Leuten wurde dies als der schönste aller Staaten angepriesen und so falsch sind Sie nicht wie Ihr sehen werdet.Von Monterrey gab es allerdings nur sehr teure Direktflüge und so entschieden wir uns nach Veracruz zu fliegen und von dort aus mit dem Bus Richtung Oaxca zu fahren.

Das Buchen des Fluges gestaltete sich ziemlich schwierig weil Vivaaerobus, die Mexikanische Billigfluglinie, meine Kreditkarte mehrmals ablehnte. Schliesslich buchten wir bei Solaris.

Veracruz liegt am Golf von Mexiko und hat Ihr wirtschaftliche Einkommen vor allem dem Industriehafen am nördlichen Ende zu verdanken.

Zudem gründete Hernán Cortés hier 1519 die erste Siedlung am amerikanischen Festland. Die Stadt spielte eine wichtige Rolle im transatlantischem Handel und wurde auch mehrmals von Piraten angegriffen. Schliesslich baute man die Festung San Juan de Ulua, die man auch heute noch besichtigen kann und in der viele der Piraten ihre letzen Atemzüge in einem katakombenartigen Gefängnis mit 4m dicken Mauern aushauchten.

Das Stadtleben spielt sich vorwiegend am Hauptplatz, dem sogenannten Zocaló ab. Dieser Platz ist umgeben von der Kathedrale von Veracruz, einigen netten Cafés und Hotels. Vor allem am Abend bieten die verschiedensten Musiker ihre Darbietungen den Gästen in den Bars und Cafés an, was oft einmal zu einer Klangwolke von Mariachí Musik, Son und noch etlichen anderen Musikrichtungen gipfelt.

Auch Café con Leche, also Kaffee mit Milch in Veracruz zu bestellen ist ein Erlebnis für sich. Zuerst bringt ein Kellner ein Glas, das ca. Zu einem Viertel mit Café gefüllt ist, danach kommt ein zweiter Kellner welcher aus ca. 1 m Höhe aus einer Blechkanne heisse Milch in das Glas giest. So entsteht ein wirklich schaumig sprudelnder Café. Dazu gibts im Gran Cafe del Portal noch Marimba Klänge.

   
    
    
   

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Mexiko VII – Monterrey und el Salto

El Salto ist ein anderes Klettergebiet in der Nähe von Monterrey wo hauptsächlich Sportkletterei vorherrscht. Es liegt ziemlich abgeschieden in den Bergen südlich hinter Monterrey und wir haben mit dem Taxi ca. 2 Stunden dorthin gebraucht. Der Weg ist recht kurvig und steil und am Ende nur mehr eine Staubpiste.

Der Ort heisst eigentlich La Cienega de Gonzalez, ein kleines Dörfchen auf 1.340m Höhe. Umgeben von dichten Pinienwäldern und einem Canyon der auch aus Lost World stammen könnte.
Die Wand weswegen die meisten Kletterer hierherkommen heißt „Animas Wall“ und könnte so auch irgendwo in Spanien stehen. Eine orangegelbe Mauer, an die 80 m hoch und 200m breit mit leicht überhängender Sinterkletterei an exzellentem Fels.
Daneben gibt es noch ein paar andere Sektoren unter anderem eine nette Höhle die oberhalb eines ausgetrockneten Flussbettes im Dschungel eingebettet ist. Mit überhängenden Sintern und horizontalen Dachkletterrouten etwas für die Ausdauer.

Allein schon der Zustieg zu Animas Wall hat etwas mystisches. Bäume mit langen Bärten, violetten Blüten, bunten Vögenl und anderen Tieren wie zum Beispiel der Weissrüssel-Nasenbär begleiten einen. Auch ohne zu klettern lohnt es sich hierher zukommen.
Die ganze Umgebung gehört zu einem Nationalpark und die Natur ist wirklich beeindruckend. Man kann in der Umgebung auch gut wandern, sollte jedoch bedenken, dass es in der Sonne sehr heiss wird.

Am Wochenende kommen viele Einheimische aus der Stadt mit ihren 4×4 Jeeps in den Canyon um sich bei ein paar Bier abzukühlen und lautstark Musik zu hören. Wir waren unter der Woche dort und haben deshalb von diesem Spektakel nichts mitbekommen, in Portrero Chico gab es aber das gleiche.
Die Essensaufnahme am ersten Tag gestaltete sich auch etwas problematisch weil die lokale Bevölkerung ganz auf die Wochenendausflügler eingestellt ist und unter der Woche alles zu hat. In einem Supermarkt fanden wir doch noch ein paar abgepackte Tacos die wir uns in der angrenzenden Küche freundlicherweise aufwärmen durften. Sie schmeckten erstaunlich gut aber mit unserem Hunger war das auch kein Wunder.
Am 2. Tag statteten wir der Höhle einen Besuch ab die man in ca. 40 Minuten vom Dorf erreicht. Ich versuchte eine horizontale Dachroute die sich von einem zum anderen Sinter schwingt und danach noch eine 7C die auch sehr Ausdauer lastig war. Meine Hände wollten am nächsten Tag dann nicht mehr viel festhalten und so lies ich es nach der dritten Route.
Um 16.00 hatten wir sowieso mit unserem Taxifahrer ausgemacht der uns zurück nach Monterrey brachte.

Unterkünfte in El Salto gibt es eigentlich genügend. Vorwiegend Cabanas, Holzhütten, die für 4 bis 12 Personen konzipiert sind. Für uns 2 war die Miete etwas zu hoch, die billigsten wollten 800 Peso pro Nacht deswegen gingen wir ins „Hotel“ am Ende des Ortes. Da wir die einzigen Gäste waren hatte wir ein bisschen das Gefühl von „Shinning“ aber Gottseidank ging alles gut 🙂

Monterrey ist eine sehr moderne Stadt im Norden Mexikos die bedingt durch viel Industrie das höchste pro Kopf Einkommen des Landes aufweist. Die Innenstadt besteht eigentlich aus einem riesigen Platz, Plaza Mayor gennant, der auf verschiedenen Ebenen verläuft und von Museen, Restaurants, Regierungsgebäuden etc. umgeben ist.

Wir waren in einer netten kleinen Pension in der Nähe des Platzes: Hotel Privada Guadalupe. Preiswerte Zimmer und sehr Zentrumsnah.