Da es dieses Jahr mit dem Schnee ja noch nicht wirklich geklappt hat sind wir am 25.12 nach Nassereith zum klettern gefahren. Von meiner Oma wo wir zu Wiehnachten waren sind es ja gearde 20 min. Autofahrt.
Ich muss gestehen ich war noch nie in Nassereith weil mich der fels bisher nicht so angezogen hat. Wir waren Sim Sektor Sparchet, den es ja noch nicht so lange gibt un der im alten Tirol Führer (mit dem scharezn Einband) nur ein paar Routen enthält. Mittlerweile sind aber einige neue dazugekommen.
Im Talkessel von Nassereith hatte es noch frostige -3° Grad. Am Wanduss der südsetig ausgerichtet ist und etwas höher liegt konnte man aber bequem im kurzen T Shirt stehen. Klettern ging sogar ganz ohne Shirt. Das Spanienfeeling kann man also auch bei uns im Dezember haben 🙂
Routen:
Rentner am Zug 6b (komischer Einstieg)
Sultans of Swing 6c+ (oben nette Miniverschneidung)
Smoke on the water 6c (etwas unübersichtlich aber ganz ok)
Sugardaddy 1. Sl 7a (schön)
Sugardaddy 2.Sl 7a+ (schön, ziemlich leicht für den Grad)
Womanizer 1. Sl 7c (ging im 2. Versuch, allerdings Toprope)
Ende Nie 7b (abwechslungreich und schön, beim Dach knifflige Stelel an Löchern)
Als Saison Ausklang sind Wolfi und Ich im November nach El Chorro geflogen. Das schön gelegene Gebiet ist auch durch den „Camino del Rey“ bekannt der sich durch eine enge Schlucht schlängelt. Hier ein Bericht über unseren Aufenthalt:
1. Tag:
Sektor los encantadas. Schön gelegener Sektor mit kurzem Zustieg. Einige sehr schöne Routen, manchmal etwas speckig.
Am Anfang links, plattige routen mit Tropflöchern. 6c+ mit kleinen Tritten und viel Technikgefühl. Super 7b (laite por il monsieur) trickreicher Riss mit schwierig zu lesender Sequenz, dann von einem zwei Fingerloch an einen weit entfernten Henkel. Rechten Fuß in den riss stellen. Danach super schöne Ausdauerkletterei mit relativ langen Zügen. Zum Schluss ein steiler aber gut griffiger Bauch an dem man sich recht luftig zur Kette schwingt.
Wolfi in der Route „un lait fraiche pour Monsieur“ 7b
Auf dem Topo schaute die Route nicht sonderlich herausfordernd aus. Allerdings merkt man bereits wenn man vor der Wand steht, dass die Wand ziemlich steil hinaufzieht. Das bedeutet, dass doch ein wenig Ausdauer vonnöten war 😉
Sehr schöne, anhaltende Kletterei an abwechslungsreichem Fels herrscht vor. Von Wasserrillen bis Sinter und Lochkletterei wird alles geboten. Die Route ist sportklettermässig mit teilweise etwas weiteren Abständen eingebohrt.
1.SL
Zuerst über einen gestuften Felsvorbau in leichter Kletterei zum Einstieg bei einem kleinen Plateau. Der Einstieg gleich recht kräftig an einem Sinter, mit relativ guten Griffen aber überhängend.
2.SL
Wasserillen und Lochkletterei
3.SL
Recht ausgesetzt über Wasserillen, relativ kleingriffige Passage an scharfen fels oberflächen belag
4.Sl
Nur V, aber trotzdem steil an guten Griffen mit distanzierten Bolts.
5.SL
Aus einem Loch quert man nach rechts, mit viel Luft unter den Füssen an einem Sinter und dann grossen Löchern. Danach eine schwierige Stelle, auf die Fusstellung achten.
6.SL (6c)
Die schwierigste und zugleich ausgesetzteste der ganzen Tour. Sehr luftig an gut griffigen Sinter nach rechts, dann weiter an Löchern und Wasserrillen. Sehr spannend und sicher nicht geschenkt für den Grad.
7.SL (IV)
haben wir nicht mehr gemacht weil das Abseilen sonst mühsam geworden wäre. (gestuftes Gelände mit einigen Felsbrocken)
Die Route konnte ich OS klettern, obwohl es in der letzten Seillänge etwas knapp wurde.
Heute war es recht windig und sonnig. Alles zusammen machte das Wetter recht müde.
Am Abend waren im im „Sol del Rio“ ein Zufallsrestaurantbesuch der sich als Glücksgriff heraustellte. Pulpo alla Gallega und die Fritura Mallaguena, also frittierte Calamari und Meeresfrüchte waren sehr gut :))
3.Tag
Sektor: Makinodromo
Der Sektor wegen dem El Chorro bekannt wurde. Ein rötlich, ockerfarbener Wandriegel, sicher über 200m lang der sich vom Talboden des Camino del Rey Tales heraufzieht. Im Hauptteil erreicht die Wand eine Höhe von 60-80m, ist stark überhängend und versintert. Eine gewaltige Wölbung mit herabhängenden Sintern ideal für den gehobenen Klettergenuss. Viele Routen ab 8a aufwärts. Ca.4 8C+ in unmittelbarer Nähe. Der Megaklassiker „Lourdes“ für alle 8a onsight Aspiranten. Für einige Routen 80m Seil erforderlich.
Wir sind leider (noch) nicht ;)) im französischen achten Grad unterwegs weswegen wir etwas weiter rechts kletterten. Aber auch hier überwiegt athletische Kletterei an luftigen Sintern. Am besten hat mir die Route Hakuna Matata gefallen 7a+.
Heute war es noch windiger als gestern. In El Chorro war es sehr ungemütlich. Wolfi wollte zuerst nicht zum Makinidromo gehn lies sich dann aber doch überzeugen.
Der einfachste Zustieg führt durch die Bahntunnels, dies ist aber gesetzlich verboten. Deshalb wählten wir die im Führer angegebene Alternative. Kurz vor dem Drehkreuz beim Eingang zum Eingang des Camino del Rey, geht es bei einer grünen Brücke rechts hinauf.
Im Führer steht 30 min Zustieg, effektiv brauchten wir 2 Stunden. Zuerst über ein kleinen Pfad und dann links über Fels zversetztes Gelände bis zu einem kleinen Pass. Von diesem Durchschlupf sieht man dann zum ersten mal die Wand die no ca. 30 min entfernt ist. Tolle Tiefblicke in die Schlucht zum Camino, und den Seen. Landschaftlich hat sich der Zustieg jedenfalls ausgezahlt. Die Wand ist sehr windgeschützt und heizt sich ziemlich auf. Bis um ca. 17.00 war es fast zu heiss in der Sonne und dass Ende November.
Beim Abstieg war es schon dunkel und wir waren wirklich froh um unsere Stirnlampen. Die Wegfindung gestaltete sich schwierig, da es fast immer über Geröll ging.
Zur Belohnung gönnten wir uns ein reichhaltiges Abendmahl: Ensaladilla Russa, Boquerones, solomillo und ternera del cerdo iberco:)) jetzt bin ich zuuu volll. Gute Nacht.
4. Tag:
(Esplomilandia, Sektor: Buena Sombra)
Heute dachten wir da das Wetter warm war ist der richtige Tag für Desplomilandia, da das gesamte gebiet im Schatten liegt. Ideal auch in sommer, ein see befindet sich nur ein paar meter vom Parkplatz entfernt.
Desplome auf spanisch bedeutet Überhang, deshalb kann man soch schon vorstellen wie die routen dirt waren. Im gesamteindruck etwas weniger steil wie gestern in Makinodromo da die Wand immer wieder von kleinen Bändern unterbrochen wird. Dort gibt es dann auch gute ruhepunkte. Am besten gefallen hat uns Yogur de Cocco 6C, Viejos Purretas 7A und Judas 7B ( ca. 38 m mit zwei schwierigen Passagen, eine beim Sinterbauch und die zweite kurz vor dem Ende, bei einer Querung an kleinen Griffen.
Schön war auch noch die route Buena sombra 6B+.
Das Gebiet definitiv einen Besuch wert und es gibt noch mehrere Sektoren die wir noch nicht gesehen haben.
Wir sind heute beide ziemlich erledigt kochen jedoch noch Fisch in Salzkruste und hoffen das Rohr funktioniert.
5.+6. Tag
Am Samstag haben wir einen Ruhetag eingelegt und sind nach Granada gefahren. War nett wieder einmal in meiner alten Erasmus Stadt zu sein. Canas und Tapas haben wir reichlich probiert und auch den ein oder anderen whiskey 😀.
Heute gings nach Monanchil, genauer gesagt in die Cahorros. Eine Schlucht in der es an die 250 Routen gibt. Leider war es ein bisschen kühl da alles im Schatten lag, zum klettern aber angenehm. Nach zwei Aufwärmtouren am untersten Sektor gings dann in die Schlucht, wo wir drei nette, nebeinanader liegenede Routen gemacht haben. Alle zwischen 6c-7a. Unten kräftige Stellen an kleinen Sintern, Löchern und Leisten. Die zweite Hälfte dann Wandkletterei an großen Löchern und leisten. Alles in allem sehr schön und abwechslungsreich. Aufpassen muss man nur beim Seil abziehen, dass es nicht im Wasser landet.
Bei der Rückfahrt hatt Wolfi uns noch einen Ausflug in die Umgebung beschert weil er die falsche Ausfahrt genommen hat.
Anscheinend hab ich auch mein Ladegerät im Hotel liegen lassen, ziemlich beschisssen.
Eine weitere schöne Route von Beranbe, wir haben Sie schon letztes mal von der Apocalipsis aus gesehen. Sie hat durchgehend schöne Seillängen, die Schlüssellänge für mich war SL 3. Die Crux befindet sich an Tropflöchern die relativ schwierig zum festhalten waren. Gottseidank zum clippen noch den richtigen Halt gefunden und so klappte das Onsight.
Die zweite 6c+ Länge war zwar auch recht steil aber an guten Sinter Griffen. Schwierigste Stelle war nach den Sintern bei der Überwindung eines kleinen Dachs.
Die ganze Route ist OS gegangen, Wolfi ist aufgrund von Ermüdungserscheinungen zweimal gesessen :)) Insgesamt sicher eine Lohnenswerte Route, perfekt eingebohrt.
in der Tropfloch Crux
8. Tag
Sektor: Yugoslavia (Villanueva del Cauche)
Ich habe die Wand schon auf der Fahrt nach Granada gesehen aber nicht gewusst, dass es diese ist. Schöner roter bis gelblicher Fels mit einigen Strukturen senkrecht bis leicht überhängend. Die Wand ist eher kompakt, weißt nicht sehr große Griffe auf und ist technisch anspruchsvoll.
Am Anfang sind wir laut Führer in eine 6a+ eingestiegen welche sich nach Rücksprache mit einem Local als 6c+ entpuppte. Wolfi kämpfte auch gleich ziemlich und nachdem er sich vor dem dritten Haken schon die halbe Fingerkuppe weggerissen hatte und ca. 5 mal in Seil gessesen ist dachte ich mir schon der Ruhetag wäre heute wohl wirklich nötig gewesen 🙂
Mir ging es etwas besser auf. Auf Rat von zwei Lokals sind wir dann die Verschneidung im linken Wandteil gegangen, die wirklich schön war. Laut meinem Führer mit einem Fragezeichen bewertet, laut Lokals 7a/7a+ wo ich mich anschliesse. Ich konnte die Route onsight durchsteigen und schaute mir zwei Routen rechts davon eine schwere Tour im Toprope an. Geschätzt 7c/7c+ vielleicht auch mehr. Auf jeden Fall eine schöne Linie. Nach einem Einstiegsboulder an guten Griffen ein weiter Zug mit rechts auf einen schlechten Zangengriff. Das Highligt stelllte das Dach dar mit einer Minileiste, zum links blockieren und einem weiten Zug über das Dach zum Henkel.
Danach kletterten wir noch zwei Varianten der Verschneidung die links davon hinauf gehen. Alle beide meiner Einschätzung nach 7a+/7b, die ganz linke Variante war etwas schwerer, was aber auch an fortgeschrittener Müdigkeit und Pump meinerseits liegen kann.
Alles in allem ein super Tag den wir mit Thunfisch Spaghetti und Cerveza in der lokalen Bar in Alora beschließen. Gute Nacht!
9.+ 10. tag
Gester war wieder ein Ruhetag und wir waren in Ronda. Die Stadt ist bekannt für Ihre einmalige Lage auf einem Felsmassiv welches nach einer Seite hin steil abfällt. Deshalb sieht man diese fotogene Stadt öfters. Insgesamt recht touristisch obwohl es jetzt Anfang Dezember eindeutig Nachsaison ist und die Touristenströme sich sehr in Grenzen halten. Also eigentlich der perfekte Zeitpunkt für ein bisschen Sightseeing.
Die Brücke die sich von einer, – zur anderen Seite der Stadt spannt stellt sicher das Highlight dar. Sie überragt eine ca. 60 m. tiefe Schlucht durch die sich ein kleiner Bach schlängelt.
die malerische Stadt Ronda
SEKTOR: Frontales medias (memonia und poeta del roca)
Super 6c+ insonmio del equipo un 7b anack sunamun, „a long sustained 7b climb“. Keine zu schweren Einzelzüge aber ziemlich ausdauernd. Manchmal sind mir die Abstände der Bolts etwas weit vorgekommen. Deswegen hab ich mich zwei mal ins Seil gesetzt ansonsten wäre es glaub ich onsight gegangen. Der letzte Zug ist nochmal recht gewitzt und erfordert es ruhig zu bleiben. Die Route ist ziemlich luftig, ist mir aber gut aufgegangen.
Die zweite 7b war am Rande der Höhle des Sektors Poema del Roca, eine ästhetische Linie die sich gekonnt ziemlich genau entlang der Höhlenkante nach rechts zieht. Einige nicht zuleichte Moves, die man mit geschickter Fusstechnik jedoch gut entschärfen kann. Mir ging die Route überraschenderweise im onsight auf, somit meine erste 7b onsight. Laut Rockfax soll sie sogar 7b+ sein :)) ich bin jedenfalls zufrieden, egal welcher Grad. Vor allem weil mein klettern im Moment eine gewisse Ruhe erreicht hat, ich mache alles sehr effizient und bin kaum gepumpt. Vielleicht auch deshalb weil Wolfi mir genug Zeit zum rasten gibt. Oder vielleicht liegts auch am spanischen Cerveza 👾
Alles fühlt sich im Moment richtig an 🙂
„la villa strangiato 7b“, Sektor Poema de Roca
11.+ 12.Tag
Gestern waren in Malaga klettern, genauer bei den „Pinares de San Anton“ Ein schöner Spot mit guter Aussicht auf die Stadt und das Meer. Die Routen nicht ganz so aufregend wie in El Chorro. Ganz gut hat mir eine 6c+ Verschneidung gefallen am oberen Felsriegel. Dann noch eine Aussauernde 6b+ und in einer kleinen Grotte gab es noch eine 6c+ „Jungla Directa“ mit Einstieg an Sintern.
Abends haben wir fein diniert bei los Mellizios, einem Fisch und Meeresfrüchte Restaurant. Boquerones in Vinagre und die Paelle della Casa waren hervorragend. Auch der Rotwein überzeugte.
Überhaupt war das pulsierende Malaga ein willkommener Kontrast zum doch etwas verschlafenen Alora. Wenn morgen nicht der letzte Tag wäre und wir klettern gehen wollten hätten wir sicher noch eine Nacht in den Tapasbars ausgehalten😀
Aussicht auf Malaga
13.+14.Tag
Hahahahahhaa, waaaaaaahhhhhhhhh!!! So haben wir uns gefühlt als wir heute um 7:22 die Augen aufgemacht haben. Zweieinhalb Stunden zu spät. Unser Flug nach Memmingen ging um 8:40 von Malaga, um 8:30 waren wir am Schalter. Leider zu spät! Ja Pech gehabt, der Flug war dahin.
Unser Kater noch nicht, den wir von gestern noch hatten.
Der Tag fing um ca 12:00 an als wir am Felsen standen, im Sektor Poema de Roca, einer grossen Höhle mit steiler Ausdauerkletterei. Bräunlich, oranger Fels in verschiedensten Neigungen, von senkrecht bis komplett überhängend. Die Namensgebende Route „Poema de Roca“ gelang mir onsight 7a. Los Jaggers 7b+ kletterte ich vorher Toprope. Schöner war „el viejo traiador“ auch 7b+ links daneben. Steile Ausdauerkletterei an Löchern und Auflegern unten. Oben eine Passage in einem Wabenartigen Fels. Die Einzelzüge waren alle machbar, nur zum zusammenhängen reichte die Kraft dann doch nicht mehr ganz. Sprich ich bin zweimal gesessen.
El viejo amigo war noch eine schöne 7a mit der Crux in der Mitte. Ein langer Zug zu einem grossen Loch. Leider etwas abgespeckt wie alle Routen hier. Aber kein Wunder dass Sie viel wiederholt werden, so schöne Touren gibt es nicht so oft.
Zum Abschluss noch eine 7a+ „vivac porus“, laut rockfax sogar eher 7b. Leider hatte ich sm letzten Bolt einen Sitzer da ich den guten Griff zum clippen nicht gleich fand, und einfach schon so müde war. Ich machte Sie dann noch mal Toprope und sass an anderer Stelle. Die Luft war definitiv herausen und meine Arme fühlten sich nach den acht gekletterten Touren wie Gummibänder an.
Nunja, und dann gings eben los. Zuerst zwei Bier in der üblichen Bar in el Chorro, dann ein super T-Bone Steak im Sol del Rio, und natürlich ein Fläschchen Tinto dazu.
Danach versumpften wir dann bei diversen Canas in Alora. Als wir dann um 4:00 ins Bett gingen wollten wir eigentlich eine Stunde später wieder aufstehen.
Ja und da wären wir wieder beim Anfang Jetzt sitzen wir in Madrid und warten auf unseren Anschlussflug nach München. Ole Espana!