Wetterstein – Bayrischer Traum

Unter einem Bayrischen Traum verstehe ich eigentlich einen halben Liter Weißbier. Aber im Schüsselkar gibt es auch einen bayrischen Traum der ganz ohne Schaum und Alkohol daherkommt. Das obligatorische Weizen gabs danach noch in der Leutasch.

Bei perfektem Herbstwetter stiegen wir als zweite Seilschaft an diesem Tag in diese bekannte Tour ein. Nachdem ich mir in Arco noch einen 4er Friend leistete um die markante Piazschuppe, welche bis auf zwei alte Schlingen clean ist abzusichern, konnte es endlich losgehen.

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Wunderschön, das Puittal am Morgen
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die mächtige Südwand des Schüsselkars
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Wolfi im Nachstieg in der 1. Seillänge
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die Länge ist mit nur 2 Haken nicht gerade übersichert
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In der kurzen Plattenlänge vor dem Piazriss
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In der 6. SL wirds ziemlich glatt und technisch
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am Ende der 1. SL
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that’s why we are here 🙂

 

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Zwei 4er Friends sind jedenfalls fein, wir hatten leider nur einen
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bei der Untergriffschuppe lässt sich der erste 4er versenken
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die 3. SL mit anregender Kletterei
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Gib eine Beschriftung ein
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Gib eine Beschriftung ein
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Gib eine Beschriftung ein
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Wolfi in der Mitte der 7. SL, 8-
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am Ausstieg der 9. SL die nochmal lang und pumpig ist
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die Komplettierung des Bayrischen Traums!

1.SL: 7-/7, Die erste Seillänge ist gleich recht fordernd mit nur 2 Haken.

2.SL: 4, Die zweite Seillänge ist kurz, ohne fixes Material für den angegebenen IV. Grad aber auch nicht geschenkt.

3. SL: 6, Dann eine wunderschöne Plattenlänge im VI. Grad. Der Spreizschritt hin zum Riss erfordert nochmals Konzentration sonst könnte man einen unguten Abgang in die Platte machen.

4. SL: 7, Drauf folgt eine knifflige kurze Platte mit rauen Griffen die sich gut auflöst.

5. SL: 6+, Und dann steht man endlich unter ihr:  dem 35 Meter langen perfektem Piazriss. Eigentlich der Grund warum diese Tour so berühmt ist und Sie so gern wiederholt wird. Zwei 4er Friends sind hier gut einzusetzen, mit einem gings auch allerdings sollte man dann die Nerven bewahren und hier dann keinen Abgang machen.

6.SL: 7-, Danach folgt eine lange technische Seillänge die relativ glatt ist und gar nicht so leicht.

7.SL: 8-, Die Schlüsseseillänge. Ein Einstiegsboulder an Löchern und wenig Tritten. Danach schöner wasserzerfressener Fels. Ein kleines Dach will noch überwunden werden bevor man über einen Runout zum Stand gelangt. Die Seillänge ist komplett eingebohrt bis auf den erwähnten Runout zum Schluss. Lässt sich aber durch kleinen Friend entschärfen.

8.SL: 6+/7-, Nochmals lang und athletisch. Von hier kann man dann über die Route abseilen

Wetterstein, Peters – Haringer

Eine der absoluten Klassiker im Schüsselkar. Erst begangen am 25. und 26. Juni 1934 durch Rudolf Peters und H. Haringer.

Eine gewaltige Leistung mit der damaligen Ausrüstung. Auch heute noch stellt die Tour eine kletter technische Herausforderung dar, wenngleich man durch die neuen Klebehaken den Charakter deutlich entschärft hat. Umso erfreulicher dass heute alles frei geklettert wurde.

Die Umgebung bleibt dennoch eindrucksvoll und in dem stets steilen und manchmal sogar leicht überhängendem Gelände muss man sich schon gut festhalten um keinen Abflug zu machen.

Die Klettertechnik variiert von Seillänge zu Seillänge und ist oft ungewöhnlich. Manchmal stemmt man, manchmal schrubbt man im Riss und oft ist es einfach nur genial.

Die bestehende Infrastruktur lässt sich mit dem ein oder anderen Friend und Keil noch gut ergänzen.

Abgeseilt haben wir über die Friedenspfeiffe welche ziemlich überhängt. Expressen einhängen nicht vergessen.

Führerangaben: die Schwierigkeiten sind in den verschiedenen Führern unterschiedlich angegeben. Zwischen den 6+ und 7- Längen wie sie im Panico Führer stehen merkt man eigentlich keinen Unterschied. Die 4. Sl 6+ kam mir schwerer vor als die anderen. Die Längenangaben der Seillängen haben auch nicht immer gestimmt.

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1.Sl, IV: Einstieg nach dem Vorbau über Risse relativ leicht aufwärts

2.Sl, VI+: zuerst links haltend und dann durch die Schwachstelle über einen kleinen Überhang nach rechts queren, anschließend nochmals eine kräftige Stelle mit Wandkletterei

3.SL, VII-: über breite Risse zu einer gelben Verschneidung und dieser entlang bis zu einem grauen Piazriss

4.SL, VII-: Piazriss mit der Crux am Ende bei der man sich weit nach links fallen lassen muss

5. SL, VII-: graue athletische Verschneidung mit Linksquerung am Ende

6. SL, VI: über einen Überhang nach rechts aussteigen und eine etwas brüchig aussehende Verschneidung empor

7. SL, VI oder VII-?: eine graue, glatt aussehende Verschneidung die man aber zuerst an der linken Wand entlang klettert und über breite Risse aussteigt.

8.SL; IV: weit nach rechts in eine gut griffige kurze Verschneidung, Stand gleich rechts nach der Verschneidung

9. SL, III+: lange links Querung über brüchiges und splittriges Gelände.

10. Sl; IV: kurze Verschneidung dann weiter in Rinne –> von hier kann man zum Stand der Friedenspfeiffe abseilen

SL 11-15: Wir seilten aus Zeitmangel leider nach der 10. Länge ab. Die Schwierigkeiten sind hier eigentlich vorbei bis auf die 12. Sl wo noch eine VIer Stelle wartet.