Kaiserwetter am Donnerstag im Wilden Kaiser. Jose und ich starten von der Grisener Alm durch die steinerne Rinne in Richtung Fleischbank Süd- Ostwand. Die Wand ist noch einigermaßen nass, da es an den Vortagen geregnet hat. Nach etwas suchen finden wir auch den Einstieg zur Rebitsch Spiegel. Zum ersten Stand mit zwei Klebehaken klettern wir über die markanten Wasserrillen. Hier seilen wir uns an und Jose beginnt mit dem ersten Riss. Die Linie ist klar und führt entlang eines wie mit dem Lineal gezogenen Risses empor.
Am Vortag hatte ich schon leicht Gliederschmerzen und auch an diesem Tag fühle ich mich leider nicht ganz fit. Deshalb muss ich in der Schlüssellänge zweimal sitzen und rasten. Eine deutsche Dreierseilschaft, welche sich zuvor in einer anderen Route verkoffert hat steigt auch noch unmittelbar hinter uns ein un dank deren A0 Haken- Gezerre sitzen Sie uns ziemlich im Genick.



Bis auf die Schlüssellänge klettern wir alles frei und nach der 4.SL haben wir gottseidank Abstand zwischen uns und der anderen Seillschaft gebracht. Ich finde in der 4. Sl den Stand nicht und beziehe diesen am Anfang der Verschneidung der 5. SL an eienm Klebehaken. Ganz rund läufts bei mir leider immer nocht nicht.
Jose schliesst schnell auf und die 5. und 6. SL bringen wir rasch hinter uns. Danach sind die Schwierigkeiten eigentlich vorbei. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt den Ausstieg über die Vertical – Tango zu probieren. Durch meinen etwas angeschlagenen Zustand war ich aber nicht ganz sicher ob dies eine gute Idee ist.
Aber was ist schon eine gute Idee? 🙂 Schliesslich gewinnt die Neugier und ich klettere über eine ausgesetzte Platte ca. V zum noch ausgesetzteren Stand der Vertical – Tango. Hier an der Kante hat man plötzlich 300 Meter Luft unter den Füssen und das Ambiente ändert sich schlagartig.



Der Einstieg in die Vertical Tango im achten Grad hat es dann schon in sich und man muss erst mal die richtigen Griffe finden. Nach den ersten paar Metern wird es leichter und die Kletterei einfach genial. Perfekter gut strukturierter, rauher Fels. Eine der besten Seillängen die ich je geklettert bin. Mit dem saugenden Abgrund und der kompromisslosen Ausgesetztheit in der grauen Wand wird der Eindruck dieser Länge nochmals intensiver. Verständlich warum dies eine der besten Seillängen des Kaiser ist. Ein paar Kraftreserven sollten jedoch vorhanden sein um hier Spass zu haben.
Mein Körper hat anscheinend wieder Kraft tanken können und so fühle ich mich besser als am Anfang und kann alles Rotpunkt klettern. Das Adrenalin hat wahrscheinlich geholfen.

Gesamt gesehen eine der besten Touren Kombinationen die ich bis jetzt geklettert bin. In der Rebitsch sind die Risse teilweise etwas glatt und gar nicht so einfach. Die zwei Seillängen der Vertical Tango sind einfach sensationell und rau.