30.07.2022
Xander und ich starten am Freitag bei strömenden Regen von Innsbruck über Landeck über den Malojapass in Richtung Bergell. Das Wetter versprach besser zu werden und so war es auch.

Am Samstag ging es mit der kleinen Seilbahn von Pranzaira rauf zum Albignastausee auf 2.162 Metern. Dort wollten wir zum Einklettern für unseren bevorstehenden Chamonix Trip eine der vielen schönen Granitrouten klettern. Den Tipp habe ich von meinem Freund Michi erhalten der ein paar Wochenenden vorher hier war.
Direkt von der Seilbahnstation geht es gemütlich hinüber zu den Einstiegen der Routen an der Spazza Caldera. Die Routen Dente per Dente oder il Mosaico sind Klassiker und durch den kurzen Zustieg dank der Seilbahn auch ziemlich beliebt.
Auch unsere Route ist schon mit 2 Seilschaften an diesem sonnigen Samstag gespickt. Aber macht ja nichts, wir steigen trotzdem ein und bald merken wir schon wie sehr doch die am Papier einfach aussehende 5C Plattenlängen ein vorsichtiges und vorausschauendes Steigen erfordern. Nach den ersten beiden Längen haben wir uns eingeklettert und danach wirds auch steiler. An einer wunderschönen Piazschuppe geht es höher. Als wir die Seilschaften vor uns einholen entscheiden wir uns kurz entschlossen eine Umgehung in einer Tour weiter links zu probieren. Die gut eingebohrten 2 Seillängen hänge ich zusammen und nach einer knackigen 6b? Stelle geht es wieder in die ursprüngliche Route zurück.

Man kommt dann auf einen weiteren Vorbau von dem man entweder am Grat bleiben oder rechts über leichtes Gelände (4C) höher steigen kann. Wir klettern am laufenden Seil weiter und nach einer kurzen Abseilstelle und etwas Gehgelände erreichen wir die erste Granitnadel den sogenannten Dente. Über 2 Seillängen lässt sich der dünne Gipfel erreichen. Wobei die zweite 6b Länge die einen glatten Fingerriss empor führt gar nicht zu unterschätzen ist. Wenngleich die Absicherung plaisir bleibt.

Vom schmalen Gipfel hat man einen wunderbaren Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Bergell und kann von anderen Touren wie dem Piz Badile träumen.
Mit einem 60 Meter Abseiler erreicht man wieder den Ausgangspunkt und kann anschließend auf die noch dünnere und filigraner wirkende Fiamma klettern. Der absoluter Klassiker hier. Der „Normalweg“ ist eine 5c, die ausgesetzt an der Kante empor steigt.

Zurück zum Ausgangspunkt kommt man über einen kleinen Pfad auf der Rückseite der Spazza Caldera. Nun heißt es Zelt aufbauen für die Nacht.






