Alpinklettern Arco

4 Tage Arco – 4 unterschiedliche Routen

–Nachtrag vom April 2023–

1. Tag – The Frog 6c+, 7SL., 225 Meter

Alpine Sportkletterroute am Coste dell‘ Anglone im ganzen rechten Bereich (Piramide Lakshmi). Sportkletter Absicherung mit Borhaken. Die ersten zwei Seillängen an steilem, rauhen Arcofels sind echt genial.

Topo: https://www.bergsteigen.com/touren/klettern/frog-coste-dell-anglone/

2. Tag – L’INCOMPUITA, Colodri, 7a, 350Meter

Topo bei Heinz Grill: http://www.klettern-sarcatal.com/via-incompiuta.htm

Eine der Neo Alpinklassiker rund um Arco. Die Route wurde erst im Jahr 2012 durch Ivo Rabanser, Heinz Grill, Florian Kluckner und Franz Heiss erschlossen.

Zu Anfang überwindet man in drei kurzen Seillängen den „Vorbau“ um danach in ein System von Verschneidungen zu gelangen die über 5 Längen in die graue Ausstiegswand des Colodri führen. Das Credo bei dieser Tour ist meiner Meinung nach nicht die nominelle Schlüsselstelle im 8. Grad. Diese ist ein kurzer Boulder der gut abgesichert ist.

Herausfordernder in psychischer und physischer Sicht sind die selbst abzusichernden Verschneidungslängen. Hier klettert man in bestem, festen gelb grauen Arcofels. Es gibt zwar viele Möglichkeiten Friends und Keile unterzubringen, das legen aus anstrengenden Positionen sollte aber beherrscht werden. Die oft nicht parallelen Risse erfordern zudem ein exaktes platzieren der Klemmsegmente.

Definitiv eines der Highlights am Colodri und nicht umsonst oft begangen.

3. Tag, Non solo pane, Monte Casale, 1. Pfeiler, VI+, A1

Tour habne wir nicht zu Ende geklettert aufgrund Gewitterwarnung. Auf jeden Fall nicht so gut abgesichert wie im Führer steht in den ersten Längen und ziemlich plattig.

4. Tag, Brunello Sommadossi, Colodri, VII, 300 Meter

Ein Klassiker am Colodri und eine der ersten Routen die hier eröffnet wurde. Die glatte Einstiegsverschneidung teilt sich die Route mit einigen anderen Routen die hier abzweigen. Ebenfalls wäre ein Einstieg über die linke Seite möglich.

Die zweite Seillänge führt über einen spektakulären Pfeiler nach oben

Drei Tage Arco

1. Cesare/ Levis – Diedro Manolo, Pian della Paia, VI+, 350m, SE (Erstbegeher: Zanolla, Groaz, Furlani 1978)

2. Katia Monte, Colodri, VII, 450m, E (Erstbegeher: 5. Mai 1976 von Giuliano Stenghel und Franco Monti . Die Route ist der Tochter von Franco gewidmet, die wenige Monate vor der Erstbegehung im Alter von 5 Jahren starb.)

3. Elios, San Paolo Süd, eine Stelle VII+, VI+, 300m, Süd (Erstbegeher: Heinz Grill, Franz Heiss, August 2007)

Das erste Mal Sonne nach einem langen Winter ist immer etwas besonderes. Und so war es auch als wir wieder mal vom verschneiten Innsbruck über den Brenner nach Arco rollten.

Es sollten drei Tage mit Mehrseillängen werden.

Als erstes entschieden wir uns für einen Klassiker am Pian della Paia bei Pietra Murata. Die Cesare/ Levis auch bekannt als Diedro Manolo. Wegen des berühmten Erstbgehers Manolo Zanolla.

Parken kann man in der Nähe der mittlerweile riesig gewordenen Motocross Strecke. Am Freitag war es hier Gottseidank noch ruhig.

Die Cesare/ Levis führt über eine lange gelbe Verschneidung nach oben. Die Zustiegslänge tauschten wir gegen eine etwas aufgepeppte Variante (VI). Der Schrofenvorbau mit dem vielen Schotter ist überhaupt etwas unangenehm.

Pian della Paia, die Route führt rechts des markanten Pfeilers in Bildmitte nach oben.
Blick zurück in die 1. Verschneidungslänge
Am Stand der 1. SL in der Verschneidung. Oberhalb das markante Dach. Lässt sich sehr luftig an guten Griffen überwinden.
Die Stände sollte man schon etwas aufbessern
Nocheinmal ein kleines Dach zum überwinden.

Fazit: tolle alpine Kletterei in grandioser Kulisse sofern es kein Motocrossrennen gibt. Fels meistens gut, ein paar Stellen brüchig. Es stecken einige Normalhaken in nicht immer guter Qualität. Ansonsten mit Friends und Keilen gut abzusichern.

2. Katia Monte – Colodri

Auch wieder ein Klassiker. Nachdem in der Früh der Bus nicht mehr startete verzögerte sich unter Start etwas. Nach dem Tausch der Autobatterie stiegen wir kurz vor Mittags ein.

Die leider sehr abgespeckte 1. SL bis auf das Podest kannte ich schon von der Renata Rossi. Wird mit der Zeit leider auch nicht besser 🙂

Quergang in der 2. Sl
Yippie, endlich wieder Colodri
Steile 3. SL
Hier muss man am Ende noch mal zupacken
Michi im Nachstieg
Noch ein spektakulärer Quergang
Kleiner Abstecher in die L‘incompuita. Eigentlich sollte hier eine 4+ Rampe kommen. Irgendwie fanden wir diese aber nicht bzw. sah sie sehr zugewuchert aus.
Fast romantisch diese Aussichten.
Einfach herrlich diese 400 Meter Wand auszusteigen und die Burg und den Gardasee zu sehen.

Fazit: Toller Wanddurchstieg der sich geschickt seinen Weg sucht. Alle SL sind sehr abwechslungsreich und ästhetisch. Lediglich die Rampe in der 7. SL sah nicht sehr einladend aus. Eventuell wie wir die schwerere Variante mit der L‘ incompuita wählen. Danach kann man wieder steil in die eigentliche Tour reinklettern. Die Seillänge danach bietet nochmals steile Risskletterei in perfekten grauen Kalk. Die Absicherung ist semi-alpin. An den neuralgischen Stellen gibt es Bohrhaken ansonsten braucht man Keile und Friends. Die l‘incompuita ist bis auf zwei NH komplett clean VI+ zu klettern.

3. Elios – Parete di San Paolo

Am Sonntag sollte es etwas gemütlicheres werden und so entschieden wir uns für die Heinz Grill Tour Elios.

Bei mir wurde es ein Alzheimer Onsight da ich die Tour schon einmal geklettert bin. Das fiel mir aber erst im spektakulären Quergang wieder ein. Na was solls die Route ist kurzweilig und schön. Kann man also auch zweimal machen. Lediglich der Riss in der 4. SL sticht von der Schwierigkeit etwas heraus.

Topo und Beschreibung bei Heinz Grill: http://www.klettern-sarcatal.com/elios.html

Harter Warm up in der 1. Sl
Schöne Platten
Toller Quergang
Ausstiegslänge
Finito